31.1. 2003 19.00 Uhr

"Der Menschenrechtsmensch" von H.J.Tauchert


H.J.Tauchert :

Demonstration* der Menschenrechte

Graz, die „erste Menschenrechtsstadt Europas", möchte 2003, nach eigener Auskunft, „Vorzeigeobjekt für die Einhaltung der Menschenrechte" werden. In Graz will man mit Hilfe der Menschenrechte soziale Mißstände beseitigen und richtet extra Gremien ein, die Mängellisten aufstellen und Verbesserungsvorschläge abliefern sollen. Unterstellt ist damit, daß mitten in Europa Elend und Not zu finden sind, deren Auswüchse aber vermieden werden könnten. Die Produktion von Armut und Reichtum, die so zielsicher zum Kapitalismus dazugehört, bleibt, wie immer bei solchen guten Absichten, unangefochten. Auswüche wie Obdachlosigkeit, Bettelei, Altersarmut, usw. stören. Diese lästigen Ärgernisse möchte man beseitigen. Alles andere ist akzeptiert und soll so bleiben. Nun ist aber in den hochgelobten Menschenrechten nirgends das Versprechen enthalten, für irgendein materielles Wohlergehen der Menschen zu sorgen. Von den Bedürfnissen und den Interessen der Bürger ist nirgends die Rede. Anscheinend liegen diesen Rechten, die sogar angeboren sein sollen, ganz andere Zwecke zugrunde, als die Freunde der Menschenrechte wahr haben wollen. Es bleibt die Frage zu klären: Wozu taugen die Menschenrechte eigentlich? An Hand eines „Baukastensystems" wird am Menschen demonstriert, nach welchem Prinzip der Staat jedes Menschenrecht konstruierte und was daraus für die Betroffenen folgt.

*Demonstration (lat.): Anschauliche Darstellung eines Gegenstandes

Geboren in Potsdam, Mitarbeit an der Ultimate Akademie,
Hausmuseum Otzenrath und der Zeitschrift „Der Stillstand"
Performances und Objekte.

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CIV WELL präsentiert

 

"42 Sekundenaktion"

 

"Der Menschenrechtsmensch" von H.J.Tauchert

location

 

initiatorinnen der kunst.wirt.schaft v li.

Andrea Jaufer

und

Eva Cadia

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