KAVN
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Sabina Hörtner BEI UNS AUCH - PRI NAS TUDI Einer der mir vorliegenden Schnappschüssen zur Veranschaulichung der räumlichen Gegebenheit im BEI UNS zeigt 2 Personen: Zwei Frauen nebeneinander in einer bestimmten, fast parallelen Körperhaltung, welche mir zumindest eine Beziehung zwischen den beiden, eher aber starke Anteilnahme und Nähe suggeriert. Der Eindruck des zwischenmenschlichen Raumes überlagert und dominiert die konkrete, architektonische Umgebung. Es ist meine Arbeitsmethode, künstlerische Interventionen auf räumliche, aber auch inhaltliche und sozial definierte oder politische Strukturen zu beziehen und darauf einzugehen. Eine eingenommene Haltung steht hier als Ausgangspunkt und Schnittstelle zwischen den Disziplinen in diesem Kommunikationsraum BEI UNS - die Auslöser dieser Haltung sind Spiegelneurone: Die Fähigkeit, die Perspektive, also Körperhaltung, anderer Leute einnehmen zu können und ihre Intentionen zu erraten scheint eng mit der Fähigkeit verbunden zu sein, anderer Personen Gefühle zu verstehen. Mit den Spiegelzellen scheint der Schlüssel für das Verständnis von Empathie, also sich in die Lage eines anderen Menschen versetzen zu können und mit ihm mitzufühlen, der Sprache und darüber hinaus für die Kultur gefunden worden zu sein. Meine Intervention arbeitet mit der großen Qualität dieser Eigenschaft und stellt die Frage nach den Möglichkeiten, die diese in sich birgt. BEI UNS AUCH ist der Titel meiner Plakatinstallation im BEI UNS, die auch als Postkarte den Interventionsraum verläßt, somit erweitert und die Frage stellt: UND BEI EUCH? Die von unterschiedlichen Paaren, die ich mit dieser Inhaltlichkeit in Zusammenhang bringe, ähnlich eingenommene Haltung zueinander beschreibt und steht für eine mögliche Anteilnahme, Nähe oder Betroffenheit, persönlich, politisch oder anders motiviert. Mit Sicherheit aber zeigt diese Haltung positiv motiviertes Interesse zwischen zwei Personen. Wenn wir nun in der Lage sind, Aktionen oder wie hier Haltungen anderer wie die eigenen zu erleben, beim Zusehen, Betrachten Aktionen im Gehirn simuliert werden, resultiert daraus, und davon gehe ich aus, empathisches Handeln. Was uns sicher zu wünschen wäre. |